Berlin/Ebermannstadt. „Jetzt sind die Probleme der großen Welt im beschaulichen Ebermannstadt angekommen“, stellt die Bundestagsabgeordnete Silke Launert fest. Sie fühlt mit den Mitarbeitern des Werkes Ebermannstadt der Bayerischen Milchindustrie (BMI): „Es ist schlimm, in solch unsicheren Zeiten seine Arbeitsstelle so überraschend zu verlieren.“ Kurz nach Bekanntgabe der Schließung wandten sich geschockte Angestellte an die Bundestagsabgeordnete.
Die über 80 Mitarbeiter des Unternehmens hatten am vergangenen Freitag erfahren, dass sie bald ohne Arbeit dastehen. „Die BMI will wohl versuchen, Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten an anderen Standorten für die Angestellten zu finden, aber die müssten dann irgendwie dorthin gelangen. Das bedeutet längere Fahrtzeiten und höhere Ausgaben für Benzin oder Nahverkehr“, meint Launert und kann verstehen, dass das nicht so einfach für die Menschen sein wird.
Die Bundestagsabgeordnete sieht auch für die Stadt selbst ein Problem. „Einerseits verliert die Kommune einen großen Arbeitgeber, andererseits ist die BMI einer der größten Gebührenzahler. Diese Gebühren müssen dann alle übernehmen“, so Launert. Das sei schlimm, da die Kosten für die Bürger sowieso gerade steigen.
„Und dann meldete die Ökologische Landvolkshochschule auch noch Insolvenz an“, fügt die Bundestagsabgeordnete hinzu. Dieses sei eine Institution und sehr verbunden mit den Menschen der Region. „Das sind zwei schwere Schläge, die sich an einem Tag in Ebermannstadt ereignet haben“, fasst Silke Launert zusammen.