Weidenberg. Terra Preta – die „schwarze Erde“: Der wiederentdeckten Wundererde aus dem Amazonasgebiet wird eine hohe Fruchtbarkeit nachgesagt. Zudem speichert die enthaltene Pflanzenkohle CO2. Auch in der Region wird die besondere Erde hergestellt. Uwe Saßmannshausen, Geschäftsführer der Bionero GmbH in Thurnau, und Reinhard Stoll, Betreiber der Kompostieranlage Görau, produzieren die Terra Preta. Bei einem Infonachmittag der CSU-Weidenberg über das Terra-Preta-Prinzip bei der Kompostieranlage Görau informierte sich auch Bundestagsabgeordnete Dr. Silke Launert.
Saßmannshausen hat das Herstellungsverfahren nach dem strengen Vorbild der Ur-Terra Preta der Ureinwohner des Amazonasgebiets auf mitteleuropäische Rahmenbedingungen übertragen und industrialisiert. Das Ergebnis: mehr Ertrag in den Beeten, Nachhaltigkeit und CO2-Ersparnis.
Als wesentlichen Wirk- und Inhaltsstoff enthält die Terra Preta Pflanzenkohle, die ihr auch die schwarze Färbung gibt. „Die Pflanzenkohle speichert Wasser und Nährstoffe und gibt sie dosiert an die Pflanzen ab, wenn sie diese brauchen“, erklärte Saßmannshausen beim Infonachmittag. Die Pflanzenkohle speichere das 3,5-fache ihres Eigengewichts an CO2 und bindet es für mehr als 1000 Jahre.
Zusammen mit Grünschnitt und Kompost aus der Kompostieranlage von Reinhard Stoll wird die Erde zu einem Wachstumsextrakt für Pflanzen. Zusätzlicher Dünger sei überflüssig, betonte Saßmannshausen auf Nachfrage eines Teilnehmers. Die Terra Preta schaffe eine natürliche und dauerhafte Bodenfruchtbarkeit. Die Erde sei zudem torffrei.
Organisiert hatte den Infonachmittag Cornelia Angerer-Daum, Vorsitzende der CSU Weidenberg. Rund 15 Interessierte waren trotz der hohen Temperaturen gekommen, um sich über die Wundererde zu informieren.