Hollfeld. Was hat die Stadt Hollfeld in der nahen Zukunft vor, welche Projekte sind geplant und wo braucht die Stadt Unterstützung? Um über die Anliegen der Kommune zu sprechen, war Bundestagsabgeordnete Dr. Silke Launert Ende März zu Besuch bei Bürgermeister Hartmut Stern. Bei dem Gemeindebesuch sah sich Launert auch die Grundschule Hollfeld an, die vor kurzem erst mit modernen digitalen Tafeln ausgestattet worden ist und ebenso wie die Gesamtschule für rund 10 Millionen Euro saniert werden soll.
Geplant ist die Maßnahme allerdings erst für 2023. Wie der Bürgermeister auf Nachfrage der Bundestagsabgeordneten erklärte, seien die Fördergelder 2021 und 2022 bereits vergriffen. Der Baubeginn sei deshalb vorher nicht möglich. Im Zuge der Sanierung beider Schulen soll auch die sportliche Außenanlage der Gesamtschule erneuert werden. Stern stellt sich einen Kunstrasenplatz mit 400-Meter-Laufbahn vor. Um für die Kosten von rund 1,5 Millionen Euro Chancen auf eine Förderung zu haben, riet Launert, zunächst eine konkrete Planung erstellen zu lassen.
Für Hollfeld sieht der Bürgermeister viele Möglichkeiten zur Weiterentwicklung, stößt dabei jedoch auch immer wieder auf Probleme. So zum Beispiel in Sachen Gewerbegebiet Nord: Um das Gewerbegebiet attraktiver für Unternehmen zu machen, wünscht sich Bürgermeister Stern einen guten Anschluss an die Autobahn. Derzeit müsste der Lieferverkehr durch die Ortschaften Wotzendorf und Eichenhüll, um vom Gewerbegebiet Hollfeld zur Autobahn zu kommen. Stern fürchtet, dass es Ärger mit den Anwohnern geben könnte. Dies könne ein Kriterium für mögliche Bewerber sein, abzusagen. Das Gewerbegebiet knne an Attraktivität verlieren. Seine Idee zur Lösung des Problems: Die Staatsstraße vorbei an Krögelstein zum Autobahnzubringer auszubauen. Doch das ist nicht so einfach getan. Launert schlug in diesem Fall vor, dass sich der Bürgermeister mit dem staatlichen Bauamt in Verbindung setzt, um zu klären, ob die Staatsstraße als Verbindungsstraße zwischen Autobahn und Gewerbegebiet geeignet ist.
Auch beim Erwerb neuer Flächen für dringend benötigte Baugebiete und deren Erschließung etwa komme es immer wieder zu Schwierigkeiten, die die Entwicklung verhindern. Der Bürgermeister erwähnte in diesem Zusammenhang die Frist von zehn Jahren bei der Übergabe landwirtschaftlicher Flächen, vor deren Ablauf die Fläche nicht steuerfrei verkauft werden könne. Dies halte viele Eigentümer von einem vorzeitigen Verkauf an die Kommune ab.
Die Stadt will in nächster Zeit einiges investieren und sanieren, muss dabei aber immer darauf achten, die Stabilisierungshilfe nicht zu gefährden. So auch bei den Plänen zur Sanierung des Bauhofs mit eigener Hackschnitzelanlage und des Neubaus eines Feuerwehrhaus. Ohne Förderung von Bund oder Land sind Investitionen wie diese für die Kommune finanziell nicht zu stemmen.
Große Pläne hat die Stadt des Weiteren mit dem Spital. Die Planungen, eine Förderung von mindestens 80 Prozent ist gesichert, sagt Stern. Entstehen soll ein Genuss-Haus mit Verkostungen regionaler Produkte. Nur eine Frage beschäftigt den Bürgermeister: die nach Personal. Für die erste Zeit brauche die Verwaltungsgemeinschaft Unterstützung und Geld für eine neue Stelle. Launert riet, sich von der Regierung noch einmal beraten zu lassen, wenn alle Planungen abgeschlossen sind.
Im Anschluss an die Besprechung aller Anliegen des Bürgermeisters und des Besuchs in der Grundschule nahm die Abgeordnete an der Eröffnung des Corona-Schnelltestzentrums in Hollfeld teil.