Walkersbrunn. Ein sicherer Schulweg sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Denn gerade Kinder sind im Straßenverkehr besonders gefährdet. Wenn es beim Spielen mal etwas heftiger zugeht, werden die Gefahren des Straßenverkehrs schnell vergessen. Umso wichtiger ist es, dass die Verkehrslage vor Schulen so sicher wie nur möglich ausgestaltet ist. In Walkersbrunn ist die Situation vor der örtlichen Grundschule leider dringend verbesserungsbedürftig. Die Kinder stehen unmittelbar an der Ortsdurchfahrtsstraße, auf welcher tonnenschwere Lkws entlang fahren. Eine unhaltbare Situation – finden auch Gräfenbergs Bürgermeister Ralf Kunzmann, der Gräfenberger Stadtrat und die Bundestagsabgeordnete Dr. Silke Launert. Der Stadtrat hat sich angesichts der Gefahrenlage bereits vor einiger Zeit einstimmig für eine Ortsumgehung ausgesprochen. Im Jahr 2018 hatte der damals zuständige Staatsminister Joachim Hermann nach ausführlichen Gesprächen mit der Bundestagsabgeordneten Silke Launert zugesichert, dass die Ortsumgehung kommen soll – und zwar zügig.
Leider sind die Planungen ins Stocken geraten. Die Ortsumgehung gibt es nach wie vor nicht. Die Gefahrenlage besteht fort. Silke Launert hat daher – nach mehreren Gesprächen mit den Verantwortlichen vor Ort – bei dem neuen bayerischen Verkehrsminister Christian Bernreiter nachgehakt und sich für eine rasche Umsetzung des Vorhabens eingesetzt. Bernreiter verweist in einem an Launert adressierten Schreiben auf den Widerstand im Ort und die Gründung einer Bürgerinitiative, welche eine rasche Realisierung der Ortsumgehung mit geringem Aufwand vorerst nicht mehr möglich mache. Das Staatliche Bauamt werde aber in Abstimmung mit den Verkehrsbehörden prüfen, ob kurzfristig mithilfe verkehrsrechtlicher Maßnahmen Verbesserungen für Fußgänger, insbesondere Schulkinder, erreicht werden können.
„Da sich die Stadt Gräfenberg trotz der Gegenstimmen aus Walkersbrunn mit einstimmigen Stadtratsbeschluss vom 10. September 2022 eindeutig für die Ortsumgehung ausgesprochen hat und Du Dich immer wieder für Walkersbrunn einsetzt, möchte auch ich das Vorhaben trotz dessen nachrangiger Einstufung im Ausbauplan für die Staatsstraße weiter unterstützen“, führt Bernreiter in seinem Schreiben weiter aus. Daher werde er das Staatliche Baumt bitten, die Realisierungschancen nochmal genauer auszuloten, etwa durch eine Reduzierung des Flächenverbrauchs. Eine Entscheidung über eine dann mögliche Wiederaufnahme der Planungen im kommenden Jahr werde voraussichtlich im Herbst fallen, so Bernreiter. Silke Launert, die sich im Juni zusammen mit Ralf Kunzmann und Mitgliedern des Stadtrates nochmals persönlich ein Bild vor Ort gemacht hat, betont:
„Es kann nicht sein, dass wenige eine so wichtige Abkürzung der Straße trotz einstimmigen Stadtratsbeschluss verhindern! Die tonnenschweren LKWs aus dem nahegelegenen Steinbruch fahren nicht nur durch die enge Straße im Ort, sondern gefährden die an der Straße stehenden Schulkinder an der Bushaltestelle auf massive Weise! Wir werden daher nicht aufgeben und weiter für die Ortsumgehung kämpfen!“