Bayreuth. Die Mitarbeiter des Corona-Testzentrums im Gemeinschaftshaus Aichig sind Tag für Tag gefordert. Seit Monaten geben die Mitarbeiter alles, um einen reibungslosen Ablauf bei den Tests zu gewährleisten. Um sich vor Ort ein Bild vom Ablauf und der aktuellen Lage zu machen, besuchte Bundestagsabgeordnete Dr. Silke Launert am Freitagvormittag mit Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Harald Burkhardt, Dienststellenleiter des Amts für öffentliche Ordnung, Brand- und Katastrophenschutz, und Brandinspektor Michael Kilchert von der Ständigen Wache Bayreuth das Testzentrum in Aichig und das Callcenter, in dem die Termine für die Tests ausgemacht werden.
Obwohl die Mitarbeiter bereits jeden Tag vollen Einsatz zeigen, legen mobile Test-Teams am Wochenende noch eine Sonderschicht ein. Die Kapazitäten werden noch einmal hochgefahren. Ein mobiles Team an der Hohen Warte und zwei mobile Teams am Klinikum führen Reihentestung bei den Mitarbeitern durch. Der Hintergrund: In der vergangenen Zeit sind verstärkt Infektionen mit dem Corona-Virus aufgetreten. Derzeit seien 110 Patienten am Klinikum mit Corona infiziert, sagt Oberbürgermeister Thomas Ebersberger. Vor wenigen Tagen wurde die mutierte Virus-Variante aus Großbritannien am Klinikum nachgewiesen. 50 Infizierte, die keine dringende medizinische Versorgung mehr benötigen, sollen in andere Einrichtungen verlegt werden, um wieder mehr Kapazitäten für dringende Fälle frei zu haben.
Nun sollen am Samstag und Sonntag auch die Mitarbeiter getestet werden. Bis zu 1000 Personen können die mobilen Teams am Tag testen – auf freiwilliger Basis –, erklärt Michael Kilchert. Noch am Abend werden die Abstriche ins Labor nach Ebersberg gefahren, um die Ergebnisse bereits am Sonntag bzw. Montag zu haben. In dem Labor können täglich bis zu 54.000 Proben ausgewertet werden.
Seit Monaten sind nicht nur die Mitarbeiter des Testzentrums ständig bereit, auch Burkhardt und Kilchert selbst sind rund um die Uhr erreichbar. Auch sie haben, wie die Mitarbeiter, viele Überstunden angehäuft, sind flexibel und stets einsatzbereit. Alle arbeiten Hand in Hand. Das Engagement ist hoch, tritt ein Problem auf, wird schnell nach einer praktikablen Lösung gesucht – gemeinsam, ob Tag oder Nacht. „Der Einsatz ist groß“, sagt Burkhardt über sein Team.
Getestet werden in Aichig nur Personen, die keine Symptome haben. Wer Symptome hat, muss zum Arzt. Etwa 535 Tests können pro Tag gemacht werden, vor Weihnachten waren es zum Teil sogar rund 800. Zirka 2000 Abstriche werden pro Woche genommen. Seit das Testzentrum am 1. September 2020 in Betrieb genommen wurde, sind 28.000 Menschen getestet worden – etwa sechs Prozent davon war Corona-positiv, auch ohne Symptome.
Inklusive des Transports der Abstriche ins Labor sind die Ergebnisse in der Regel bereits nach nicht einmal einem Tag da. Die bekommen die Getesteten per SMS und E-Mail und drei Tage später noch einmal per Post. Die Kosten für die Tests und das Personal übernimmt der Freistaat.
Zum Testzentrum in Aichig gehört auch das Callcenter in der Ständigen Wache. Acht Stellen wurden hier geschaffen, um mit der Anrufer-Flut fertig zu werden, erklärt Burkhardt. Auch hier sitzen ausschließlich städtische Mitarbeiter, die zum Teil aus anderen Referaten für die Dauer der Pandemie abbestellt wurden.