Launerts Menschen: Wolfgang Mehrer

 

In Ebermannstadt habe ich Wolfgang Mehrer getroffen, der sich in vielen Vereinen ehrenamtlich engagiert. Außerdem lässt er im Herbst den Bart wachsen, um im Dezember für Kinder und Senioren als Nikolaus unterwegs zu sein. Ist das nicht mal ein löblicher Einsatz? Er hat aber auch Spenden gesammelt für eine Rikscha, um Senioren mehr Mobilität zu ermöglichen. Hier tritt er persönlich in die Pedale. Ganzheitliches Engagement mit Herz, Körper und Verstand.

 

 

Lieber Wolfgang, wie begann das mit Deinem ehrenamtlichen Engagement?

 

Wolfgang Mehrer: Ich bin im Oktober 2017 mit 63 Jahren in Rente gegangen. Eigentlich wollte ich weniger machen, wollte aber auch nicht nichts mehr tun. Da ich selbst Kinder und Enkel habe, die mir sehr am Herzen liegen, habe ich den Vorschlag meines früheren Kollegen und Freundes Werner Przibilla angenommen und bin dem Kinderschutzbund beigetreten.

 

 

Ich habe gehört, dass Du Dich auch noch in anderen Vereinen engagierst?

 

Wolfgang Mehrer (lacht): Ja, das stimmt. Ich bin auch Seniorenbeauftragter und Vorsitzender des Fränkische Schweiz Vereins. Ohne meine Frau im Hintergrund hätte ich früher meine Arbeit in einem internationalen Unternehmen nicht geschafft. Und ich würde das ehrenamtliche Engagement jetzt nicht schaffen.

 

 

Ja, Frauen sind wichtiger als man denkt in unserer Gesellschaft! Du bietest ja auch Radtouren für Senioren an und Du hast für Ebermannstadt eine Rikscha organisiert. Wie kam das denn?

 

Wolfgang Mehrer: Vor einiger Zeit sah ich im Fernsehen den Beitrag „50 Gründe um Kopenhagen zu besuchen“. Ein Grund waren die Rikscha-Fahrten für Senioren. Das hat mich nicht mehr losgelassen, denn die Leute auf der Rikscha freuten sich so. Da dachte ich mir, das muss doch auch in Ebermannstadt möglich sein. Dieses Projekt habe ich dann gemeinsam mit der Stadt, der Seniorenvertretung und verschiedenen Sponsoren auf die Beine gestellt. Jetzt ist die Rikscha hier in der Region im Einsatz und ich bekomme viel positives Feedback. Die Senioren freuen sich, weil sie wieder einmal unterwegs sein können und die Möglichkeit haben, sich zu unterhalten ohne aus der Puste zu kommen. Ich bin auch selbst Rikscha-Pilot – ja, so heißen wir. Aber ich habe mittlerweile auch schon Unterstützung. Magst Du auch mal den Pilotensitz übernehmen?

 

 

Gerne, lieber Wolfgang, das probiere ich doch gleich mal aus.

 

Update: Es ist gar nicht so einfach diese E-Rikscha zu fahren. Da braucht man echt Übung. Gerade in den Kurven ist das Lenken schwierig. Der Einstieg für die Senioren ist einfach, denn man kann das Fußteil herunterklappen. Man sitzt da sehr bequem. Und es gibt Sicherheitsgurte, damit niemand während der Fahrt absteigen kann. Das war eine richtige tolle Idee, lieber Wolfgang. Weiter so!