Kurz nach Neustart: KfW-Fördertopf wieder leer

Berlin. Nach nur einem Tag war die Milliarde weg. Bauherren konnten ab dem 20. April wieder eine KfW-Förderung für das Effizienzhaus 40 beantragen. Das Fördervolumen war allerdings kurz darauf bereits wieder ausgeschöpft, neue Anträge konnten nach nur wenigen Stunden keine mehr gestellt werden. Dabei war die Antragsfrist eigentlich bis Ende des Jahres vorgesehen.

Die Bundesregierung hatte die Neubauförderung auf eine Milliarde Euro beschränkt und die Fördersätze halbiert. Der Einbau von Gasheizungen ist ganz aus der Förderung herausgefallen. Nun soll die Neubauförderung im Programm EH40-Nachhaltigkeit fortgeführt werden – zu strengen Bedingungen:  Eine Förderung ist dann nur noch in Kombination mit dem Qualitätssiegel für nachhaltiges Bauen möglich.

Bundestagsabgeordnete Dr. Silke Launert äußert sich dazu:

„Dass das Fördervolumen so kurz nach dem Neustart schon wieder aufgebracht war, war abzusehen. Nachhaltige Regierungspolitik geht anders! Das ist eine Katastrophe für alle Bauherren, die sich für nachhaltiges Wohnen engagieren.

Ich finde die Förderung für Niedrigenergiehäuser richtig! Schon das abrupte Abbrechen vor Frist der KfW55-Förderung war nicht gut. Noch enttäuschender aber ist, dass die groß angekündigte Wiederaufnahme der KfW40-Förderung nach nur einem Tag aufgebraucht ist.

Auch der aktuelle Krieg mit unserer Abhängigkeit von russischem Öl und Gas zeigt, dass eine Transformation hin zu erneuerbaren Energien – da wo es geht – schnellstmöglich erfolgen sollte.

Der KfW55 soll jetzt gesetzlicher Standard werden. Das wird dazu führen, dass noch weniger entsprechend bauen können. Eine technische Ausstattung des KfW40-Niveaus wird jedoch weder gesetzlicher Standard werden, noch können viele Bauherrn diese Mehrkosten ohne Förderung schultern! Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Schaffung neuen Wohnraums zurückgehen wird. Und das bei dem seit 2015 enorm gestiegenen Wohnbedarf, der sich durch die aktuellen Ukraineflüchtlinge (die wir natürlich aufnehmen) mit jetzt schon ca. 350.000 Personen noch verschärft.

Daher brauchen wir neuen, möglichst gleich energieeffizienten  Wohnraum. Genau deshalb verstehe ich dieses „Stückchen für Stückchen“ nicht!“