Bischofsgrün. Geht es um Projekte und Investitionen steht die rund 1900-Einwohner-Gemeinde Bischofsgrün ganz groß da. Vieles ist geplant, einiges bereits am Entstehen. Bürgermeister Michael Schreier will Bischofsgrün voranbringen. Doch ohne finanzielle Unterstützung geht das meist nicht – ob von Seiten privater Investoren oder der Politik. Dass alle Kommunen Hilfe und Unterstützung bei der Umsetzung von Maßnahmen bekommen und sich weiterentwickeln können, liegt der CSU-Bundestagsabgeordneten Dr. Silke Launert am Herzen. Aus diesem Grund besucht sie die Kommunen im Landkreis Bayreuth regelmäßig, um über aktuelle Vorhaben, Probleme und Möglichkeiten zu sprechen. Beim Gemeindebesuch in Bischofsgrün gab Bürgermeister Michael Schreier der Abgeordneten einen kleinen Überblick über den Stand der laufenden Projekte im Ort.
Nach einer Verzögerung wegen der Corona-Pandemie fand am 9. Oktober das Richtfest beim BLSV-Sport-Camp statt. Wie Schreier sagt, habe sich nun auch ein Manager für das Camp gefunden. „Hier entsteht eine Sportinfrastruktur, die super ist“, sagt der Bürgermeister. Denn im Zuge des Neubaus des Hauptgebäudes wurden auch die Fußballplätze erneuert, die Tennisplätze werden saniert und ein Volleyballfeld angelegt. 299 Übernachtungsmöglichkeiten soll es geben, vorrangig für Sportvereine. Zurzeit läuft der Innenausbau des Komplexes und die Außenanlagen müssen noch fertiggemacht werden. „Die Eröffnung ist im Juni/Juli 2021 geplant“, sagt Schreier. Direkt neben dem BLSV-Camp wird das Schwimmbad saniert. Die Planungen laufen. Bischofsgrün erhält eine Förderung von 90 Prozent für die Maßnahme aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“, zehn Prozent muss die Kommune selbst stemmen. Auch Bundestagsabgeordnete Dr. Launert hat sich dafür stark gemacht, dass die Kommune hier zum Zuge kommt. „Es soll ein attraktives Bad werden, aber wir müssen es uns leisten können“, sagt der Bürgermeister beim Gemeindebesuch. Im Winter will die Gemeinde die Aufträge ausschreiben, 2021 soll die Umsetzung beginnen, sodass das Freibad voraussichtlich 2022 öffnen kann.
Der Tourismus spielt im Fichtelgebirge eine große Rolle. 930 Betten gibt es allein in Bischofgrün aktuell – vom großen Hotel bis zum privaten Gästezimmer. Aufgrund der Altersstruktur im Ort werden davon in den kommenden Jahren aber einige gerade kleine Pensionen wegfallen. Umso mehr freut es den Bürgermeister, Dr. Silke Launert vom geplanten Feriendorf in Bischofsgrün berichten zu können. „Ein Tourismusort braucht guten Wohnraum und attraktive Übernachtungsmöglichkeiten“, sagt die CSU-Bundestagsabgeordnete. Ferienhäuser seien gefragt. Das Projekt war nicht unumstritten, berichtet Schreier. Vor allem die Anlieger hatten Bedenken, doch die Bischofsgrüner entschieden sich in einem Bürgerentscheid klar für das Projekt.
Um auch für junge Familien attraktiv zu bleiben, investiert die Gemeinde in einen neuen Kindergarten. Der Bedarf sei da – wie eine Bedarfsanalyse gezeigt habe –, der alte Kindergarten ist längst zu klein. Mit dem Träger, der evangelischen Kirche, und den Architekten werde derzeit geplant und ein Raumkonzept erstellt. Noch im Winter soll ausgeschrieben werden, um bald mit dem Bau beginnen zu können. „Die Regierung hat uns eine Förderung von mindestens 75 Prozent in Aussicht gestellt“, sagt Schreier. Als Familien-Politikerin setzt sich Dr. Launert dafür ein, dass Bundesmittel bei Projekten wie diesem mit einfließen. Direkt daneben soll das neue Feuerwehrhaus entstehen. Der Kindergarten ist für den Ort wichtig. Immer wieder bekomme der Bürgermeister Anfragen von Familien, die ein Baugrundstück in der Gemeinde suchen. Die seien zwar da, aber meist in privater Hand. Viele Eigentümer wollen nicht verkaufen. Ein Problem, denn „wir brauchen den Zuzug“. Ein gutes Zeichen sei, dass Leerstände zügig verkauft werden und ein privater Investor einen neuen Nahkauf im Ort mit Wohnungen bauen wolle. Es sei gerade für die älteren Bischofgrüner und die Touristen wichtig, wenigstens das Nötigste direkt vor Ort zu bekommen.
Der Bürgermeister berichtete Dr. Silke Launert auch vom Sorgen-Projekt der Gemeinde: der Höhenklinik. Da die Deutsche Rentenversicherung in Bayreuth neu baut, steht der große Komplex ab 2025 leer. Schreier wartet auf die Ergebnisse der Potentialanalyse, um planen zu können, wie es anschließend mit dem Gebäude weitergeht. Das Grundstück gehört der Deutschen Rentenversicherung, darauf sind auch mehrere Wohnungen oberhalb der Klinik, in denen etwa 60 Bischofsgrüner leben. Schreier will verhindern, dass sie ihr Zuhause verlieren und Bischofsgrün verlassen. Die Gemeinde plane, das Grundstück eventuell zu kaufen und als Baugebiet auszuweisen oder das Grundstück für sozialen Wohnungsbau zu nutzen. Ende September hätte das Ergebnis der Analyse bereits vorliegen sollen, sobald dies dann der Fall ist, will der Bürgermeister so schnell wie möglich überlegen, wie das Gebäude in Zukunft genutzt werden kann. „Ich will auf keinen Fall eine große Brache“, sagt Schreier.