Kintopp Hollfeld feiert 40-jähriges Bestehen

Hollfeld. Ob Krimi, Thriller, Liebesromanze oder Jugendkomödie. Das rostrote, von Wein bewachsene, Haus in Hollfeld ist Bayerns kleinstes Kino und ein Anziehungspunkt für Filmliebhaber aus der ganzen Umgebung. Diesen Monat feierte es sein 40-jähriges Jubiläum und lud Anfang Oktober zu einem Empfang in den eigenen Kinoreihen ein. Unter den Gästen waren der Bürgermeister von Hollfeld, Hartmut Stern, der stellvertretende Landrat Manfred Neumeister und die Bundestagsabgeordnete Dr. Silke Launert. Während des gemeinsamen Besuches des Kinos betonten sie vor allem dessen Bedeutung für die Stadt Hollfeld und seine Umgebung. „Das Kintopp ist mehr als nur ein Kino! Es ist ein Kulturzentrum für die Menschen dieser Stadt“, so Silke Launert und erinnerte sich an ihre ersten Kinobesuche: Zusammen vor der Leinwand sitzen. Gespannt warten, bis die Lichter ausgehen und der Vorhang sich öffnet. Das leise Rascheln der Packung Popcorn und das Schlürfen der Cola aus dem Pappbecher. All dies verbinde sie mit dem Begriff „Kino“.

Das kleine Kino in der Fränkischen Schweiz über die Jahrzehnte am Laufen zu halten, war allerdings nicht leicht. Zu verdanken ist dies vor allem der Gründerin Ursula Scheicher, die das Kintopp 1982 vor dem Kinosterben rettete und es in ein Kulturzentrum für die Menschen vor Ort verwandelte. Seitdem hat sich das Kintopp ein wenig verändert, ist aber in seinem Kern immer noch wie damals.

So wurde das Kino im Laufe der Jahre lediglich erweitert. Ein Bistro kam hinzu. Letztes Jahr wurde der neue Toilettenbau mit rollstuhlgerechten Toiletten fertiggestellt. Darüber hinaus gibt es einen Behindertenparkplatz gleich neben dem Gebäude. Zudem ist der Kinosaal barrierefrei. Stolz tragen Geschäftsführerin Ruth Dormann, der Werbebeauftragte Stefan Stenglein, der das Gebäude einst kaufte, und der erste Vorsitzende des Kintopps Winfried Hartl das Signet „Bayern barrierefrei“. Das Motto ist: Im Kintopp ist für jeden etwas dabei! Das Kino beteiligt sich etwa bei der Silberfilmprogrammreihe. Hier treffen ältere Generationen aufeinander und verbringen einen gemeinsamen Abend bei Filmklassikern und Popcorn zusammen. Nicht umsonst wurde das Kino bereits mit etlichen Preisen für sein Programm ausgezeichnet. Denn sowohl Jung, als auch Alt haben hier einen Ort, wo sie aufeinandertreffen.

Mittlerweile wurde ein gemeinnütziger Verein ins Leben gerufen. Seit dem Jubiläum verzeichnet „Kintopp-Freunde e.V.“ über 300 Mitglieder. Darüber freuen sich natürlich alle Beteiligten. Durch die Mitglieder ist es erst möglich geworden, das Kintopp so groß und über die Grenzen Hollfelds bekannt zu machen. Nur mit vereinten Kräften ist es gelungen, die Corona-Krise zu überleben, welche die Kulturbranche sehr schwer traf. Durch Popcornverkauf aus dem Fenster und dank des Engagements der Leute vor Ort überstand die Kulturstätte diese harte Zeit.

Tipp:  Das Kintopp hat wirklich für jeden Geschmack etwas zu bieten! Interessierte können sich auf der Internetseite des Kinos (https://www.kintopp-online.de/) jederzeit über das aktuelle Programm informieren.