Bad Berneck. Wie unverzichtbar und wichtig Vereinsarbeit vor allem für Kinder und Jugendliche ist, hat sich in der Corona-Krise ganz besonders gezeigt. Um weiterhin gute Vereinsarbeit leisten zu können, benötigen die beiden Fußballvereine, der TSV Bad Berneck und der SV Röhrenhof, dringend einen neuen Platz zum Spielen. Geplant ist ein Kunstrasenplatz auf dem Gelände des SV Röhrenhof. Um die Investition in die Zukunft der Vereine finanziell stemmen zu können, wurde ein Antrag auf eine 90-prozentige Förderung durch das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ gestellt.
Bundestagsabgeordnete unterstützt Fußballvereine
Um den Antrag und andere Themen, die die Stadt beschäftigen, ging es beim Gemeindebesuch von Bundestagsabgeordneter Dr. Silke Launert bei Bürgermeister Jürgen Zinnert, zweitem Bürgermeister Robert Fischer und den Fraktionsvorsitzenden des Stadtrats.
Wegen des Hochwasserschutzes müsse der TSV Bad Berneck seinen Sportplatz aufgeben, erklärte der Bürgermeister bei dem Gespräch. Das Wasserwirtschaftsamt habe als Ausgleich eine Zuwendung in Aussicht gestellt, die für den Eigenanteil für den neuen Kunstrasenplatz verwendet werden könnte. Der TSV könnte beim SV Röhrenhof so eine neue Trainings- und Spielstätte finden.
Die Bundestagsabgeordnete freute sich, dass die Vereine an einem Strang ziehen und sich gegenseitig unterstützen. Wie Launert sagte, sei Ende Juni eine erneute Ausschüttung aus dem Bundesprogramm geplant. Eine erneute Ausschreibung gebe es nicht, lediglich Projekte, die bereits angemeldet sind, werden berücksichtigt. Bad Berneck könnte gute Chancen haben, zum Zuge zu kommen. Launert setzte sich in der Region bereits für die Förderung vieler Projekte in der Region ein. Zuletzt konnte die Bundestagsabgeordnete Unterstützung für die Christian-Sammet-Halle in Pegnitz sichern. Nun will sie sich auch für den Kunstrasenplatz für die Fußballvereine in Bad Berneck stark machen. Deshalb traf sich die Bundestagsabgeordnete im Anschluss an den Gemeindebesuch im Rathaus mit Vertretern der beiden Vereine. Vor Ort machte sie sich ein Bild vom Zustand der Fußballplätze.
Bund bezuschusst neuen Kunstrasenplatz
Nur kurze Zeit nach dem Gemeindebesuch teilte Launert den Sportvereinen mit, dass der Bund die Sanierung des Sportplatzes in Escherlich mit 890.000 Euro bezuschusst. Die Fördermittel für den 988.000 Euro teuren Kunstrasenplatz stammen aus dem Programm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“.
„Es freut mich sehr, dass die Bewerbung erfolgreich war und der neue Kunstrasenplatz mit Mitteln aus dem Bundesprogramm gefördert wird. Der im Zusammenhang mit der Bewerbung entstandene Zusammenhalt der beiden Vereine ist beeindruckend“, sagte Launert.
Sanierung Kurhaus
Dringend energetisch saniert werden müsste auch das Kurhaus, sagte Geschäftsleiter Christian Hohlweg. Rund 35.000 Euro Heizkosten fielen für das Kurhaus an – eine Katastrophe, so der Geschäftsleiter. Bürgermeister Zinnert stellte der Bundestagsabgeordneten die Bedeutung des Kurhauses für die Stadt dar. Das Kurhaus sei der einzige große Veranstaltungsort für die Jugend, Vereine und Kultur. „Es befindet sich in einem generalsanierungsbedürftigen Zustand“, sagte der Bürgermeister. Um das Kurhaus weiter nutzen zu können, müsse es Schritt für Schritt saniert werden. Priorität habe die Sanierung von Dach und Fassade. Da das Kurhaus allerdings unter die freiwilligen Leistungen der Kommune falle, gestalte sich die Sanierung schwierig. „Man vergisst oft, dass Ausgaben nötig sind, um später einsparen zu können.“
Als Stabilisierungskommune braucht die Stadt auch bei diesem Vorhaben finanzielle Hilfe. Man müsse die Kommunen bei der Energiewende unterstützen, sodass sie als Vorbild vorangehen können, sagte Launert.
Probebetrieb Kläranlage ab September
Weitere große Investitionen, die die Stadt stemmen muss seien die rund vier Millionen Euro teure Sanierung der Kläranlage, die im September in den Probebetrieb geht, die Sanierung der Burg Hohenberneck, die zu 90 Prozent gefördert wird, der Hochwasserschutz in der Blumenau, an dessen Kosten von rund sechs Millionen Euro sich die Kommune mit einem Drittel selbst beteiligen muss und die Kosten für die Sanierung der Bundesstraße 303, die mit Flüsterasphalt, drei Querungshilfen und einen Geh- und Radweg ausgestattet wurde. Das Problem an den Maßnahmen sei die Vorfinanzierung, die die Stadt leisten müsse, sagte Zinnert. Zum Teil warte die Kommune bis zu drei Jahre auf Fördermittel. Zinnert wünsche sich mehr Verlässlichkeit.
Eine hingegen erfreuliche Nachricht sei, dass die Zuzüge nach Bad Berneck zunehmen. Die gute Verkehrslage und Infrastruktur, das breite Angebot an Kinder-, Jugend- und Seniorenbetreuung sowie günstiger Wohnraum machten die Stadt attraktiv, sagte Zinnert.