Digitalisierung und FabLabs: „Nicht nur Konsument sondern Gestalter sein“

Bayreuth. „Der Mensch muss im Mittelpunkt der Digitalisierung stehen“, sagt Judith Gerlach, bayerische Staatsministerin für Digitales. Dabei sei es wichtig, dass der Mensch auch Gestalter sei und nicht nur Konsument. Bei einem Besuch der Ministerin im FabLab Bayreuth, zu dem Bundestagsabgeordnete Dr. Silke Launert eingeladen hatte, zeigte sich Gerlach begeistert vom ehrenamtlichen Engagement des Vereins FabLab Bayreuth e.V., der mit seiner Arbeit einen niederschwelligen Zugang zu Technik ermöglicht und so einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung leistet.

Schon Kinder müssten für digitale Technologien begeistert werden, erklärte Gerlach. Denn sie müssten später im Berufsleben damit umgehen. Dabei dürfe die Digitalisierung nicht als Bedrohung wahrgenommen werden, nur weil man die Technik dahinter nicht verstehe. „Es ist schade, dass wir den Kindern nicht noch frühzeitiger zeigen, welch spannende, vielseitige Berufe die Digitalisierung bietet“, sagte Gerlach.

Bundestagsabgeordnete Launert lobte den Einsatz des Vereins – allen voran der beiden Vorsitzenden Yomettin Soybaba und Arnulf Daum –, ohne dessen ehrenamtliches Engagement es das FabLab nicht gebe. „Mit eurem Angebot für Schüler und Lehrer mildert ihr Berührungsängste“, sagte Launert. Gerade Mädchen hätten häufig einen erschwerten oder gar keinen Zugang zu Technik und könnten ohne niederschwellige Angebote, wie sie das FabLab biete, in Zukunft abgehängt werden. „Wir brauchen mehr Leute im technischen Bereich, die mutig, innovativ und kreativ sind.“ Launert dankte auch der Firma Schläger, stellvertretend Personalreferentin Michaela Schwind, die dem FabLab Räume zur Verfügung stellt. Es sei dem Unternehmen eine Herzensangelegenheit, den Verein zu unterstützen, erwiderte Schwind.

Großes Potential des FabLabs sah Gudrun Brendel-Fischer im Zusammenhang mit Fachlehrern, Nachmittagsbetreuung oder Angeboten in den Ferien.

Bei all dem Lob, verhehlte Soybaba bei dem Besuch nicht, wo der Schuh drücke. Hauptproblem sei die räumliche Situation. Zwar sei der Verein der Firma Schläger sehr dankbar, der Raum sei aber auch begrenzt, wenn sich das FabLab weiterentwickeln möchte.

Denn eines ist sicher: Digitalisierung geht alle etwas an und muss vorangetrieben werden. Projekte wie das FabLab Bayreuth steuerten einen großen Teil dazu bei und seien es Wert, unterstützt zu werden, sagte Launert.