Vor 150 Jahren, am 22. Mai 1872, wurde der Grundstein für das Festspielhaus in Bayreuth gelegt. Dieser Tag war auch noch Richard Wagners 59. Geburtstag. Anlässlich der Grundsteinlegung dirigierte der Meister damals im Markgräflichen Opernhaus Beethovens neunte Sinfonie. Am 22. Mai 2022 erklang diese Sinfonie erneut im Markgräflichen Opernhaus. „Das ist ja eine wirklich gute Idee, so an den 150. Jahrestag der Grundsteinlegung zu erinnern. Und es ist eine gute Möglichkeit, sich wieder einmal schick zu machen“, freute sich die CSU-Bundestagsabgeordnete Silke Launert. Am 9. April 1872 hatte Richard Wagner eine Annonce in der Oberfränkischen Zeitung aufgegeben: „Die geehrten Patrone der Bühnen-Festspiele in Bayreuth setze ich davon in Kenntnis, dass die freundliche Zusage vorzüglicher Musiker und Sänger mich in den Stand gesetzt hat, eine ausgezeichnete Aufführung der neunten Symphonie Beethovens mit Chören ‚an die Freude‘ anzukündigen, welche am Tage der Grundsteinlegung für das provisorische Festtheater in Bayreuth unter meiner Leitung stattfinden soll.“ Auch 150 Jahre später gestalteten „vorzügliche“ Musiker den Abend: Solisten, die Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt sowie der Kammerchor der Hochschule für Musik Franz Liszt aus Weimar unter der Leitung von Oliver Weder. Die Gäste lauschten den beeindruckenden Klängen von Beethovens Neunter. „Beim ‚Freude schöner Götterfunken‘ heißt es ‚Alle Menschen werden Brüder, wo dein sanfter Flügel weilt‘. Angesichts des Kriegsgeschehens und der Ängste der Menschen hoffe ich auf diese sanften göttlichen Flügel“, meinte Launert nachdenklich. An diesem wundervollen Abend konnten sich die Besucher jedoch der wunderbaren Musik hingeben und einen Abend lang einfach mal wieder genießen. „Solche Momente sind wichtig im Leben“, fasste Silke Launert zusammen.