Zeit zum Handeln

Gößmannsberg.

„Schön, dass ich unsere Sorgen und Probleme mal direkt loswerden kann“, lobt Schlossermeister Albin Hertling, Inhaber der Firma Metallbau Hertling und stellvertretender Obermeister der Kreishandwerkerschaft der Metallbauinnung Forchheim die CSU-Bundestagsabgeordnete Silke Launert. Denn die hat ihn in seinem Unternehmen in Gößmannsberg besucht. „Es ist das erste Mal, dass ich mich öffentlich politisch äußere. Aber es reicht wirklich“, äußert der Metallbaumeister weiter und erzählt ihr vom Aufruf des Bundesverbandes Metall am 19. Januar 2024. Unter dem Motto „Zeit zu machen“ forderte der Verband das Metallhandwerk auf, auf die sich zuspitzende Lage in der Branche aufmerksam zu machen. An diesem Tag sollten die Betriebe um 11 Uhr die Arbeit für zehn Minuten niederlegen. „Wir haben das auch gemacht. Und gleich das ganze Dorf eingeladen, gegrillt und mit den Leuten diskutiert“, erzählt Hertling und sagt: „Die Menschen haben die Aktion so richtig positiv aufgenommen.“

Hertling ist unzufrieden mit der Ampel-Regierung: „Die entscheidet irgendetwas, was keiner versteht. Und sie erklärt nicht, warum so entschieden wurde.“ Schnell werde etwas vorgeschrieben, was dann aber oft kurz darauf wieder rückgängig gemacht werde. Er ist der Meinung, dass die Wirtschaft und die Bürger eine Regierung brauchen, die sich einig und stark ist und sich von Fachleuten beraten lässt. Dem stimmt die Bundestagsabgeordnete zu: „Ja, aktuell trifft eine kleine Gruppe ohne Basiserfahrung an der Spitze die Lösungen. Die Entscheidungen sind ideologisch geprägt, bei denen Strukturen erst mal zerschlagen werden.“ Albin Hertling stimmt dem zu: „Aber dadurch entstehen bei den Menschen Ängste und sie sperren sich. Und dann wird es schwer Kompromisse zu finden.“

Ihn belastet auch, dass die Bürokratie zunimmt. Als aktuelles Beispiel bringt er die im Dezember von der Bundesregierung getroffene Entscheidung, dass selbstfahrende Arbeitsmaschinen nun eine eigene Versicherung benötigen. „Die waren bisher in der Betriebshaftpflicht. Der neue Verwaltungsaufwand bindet Fachkräfte.“ Diese würden sowieso überall fehlen: „Da fehlt mir auch ein politisches Konzept.“ Hertling berichtet von einem langjährigen Mitarbeiter, der in Rente ging und nach wie vor stundenweise bei ihm einspringen würde. Das mache er aber nicht mehr, weil die Abzüge zu hoch seien. „Ja, wir fordern, dass Menschen, die mehr leisten, auch etwas davon haben. Zum Beispiel sollen Überstunden steuerfrei werden“, entgegnet die Bundestagsabgeordnete. Sie will viele der vorgetragenen Ideen mit nach Berlin nehmen, muss aber zugeben: „Leider sind wir in der Opposition. Aber wir stellen zumindest Anträge, damit etwas passiert.“