Berlin. „Die Kostenfrage darf nicht zu einer Akzeptanzfrage werden.“ Dieser Leitgedanke soll, wenn es nach CDU und CSU geht, alle Bereiche der Energiewende prägen. In einem entsprechenden Antrag fordert die Unionsfraktion im Deutschen Bundestag die Bundesregierung dazu auf, die Energiewende kosteneffizienter zu gestalten. Insbesondere der Ausbau der Stromnetze soll optimiert werden, um die steigenden Kosten für Verbraucher zu senken und die Akzeptanz für die Energiewende zu erhöhen.
Kostenexplosion im Netzausbau: Eine Herausforderung für die Energiewende
Fakt ist: Die Energiewende in Deutschland steht vor immensen Herausforderungen. Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien sind neue Kraftwerke, Netze und Speicher notwendig, um die Ziele zu erreichen. Doch besonders die Kostenfrage wird immer drängender. Der neue Netzentwicklungsplan 2037/2045, bestätigt von der Bundesnetzagentur, wird mit immensen Netzausbaukosten einhergehen, welche direkt auf die Stromkunden umgelegt werden. Weit über 300 Milliarden Euro nur für das Übertragungsnetz und weitere mindestens 150 Milliarden Euro für die Verteilnetze werden erwartet.
„Die Stromkunden werden durch diese Kosten zusätzlich belastet, was zu einem Anstieg der Strompreise führt“, warnt die CDU/CSU-Bundestagsfraktion und verweist darauf, dass die Netzentgelte bereits auf einem Rekordniveau seien. Bislang konnte sich die Ampelkoalition allerdings nicht auf eine Verlängerung des Zuschusses für die Netzentgelte einigen. Zudem gibt es auch keine Senkung der Stromsteuer auf das europarechtlich mögliche Minimum für alle Verbraucher.
Optimierungspotenziale nutzen: Forderungen der CDU/CSU
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion fordert angesichts dieser Umstände ein Umdenken beim Netzausbau und legt konkrete Maßnahmen vor, um die Energiewende bezahlbar zu gestalten. Sie fordert unter anderem:
- Kosteneffizienz im Netzausbau: Die Energiewende muss bezahlbar ausgestaltet und Potenziale zur Einsparung von Kosten, insbesondere auch bei Umfang und Länge der Netze, umfassend gesteigert werden. Vor dem Hintergrund der Kostenexplosion muss über den Bundesbedarfsplan noch vor dessen genereller Überarbeitung und Festschreibung zum Jahresende eine transparente, umfassende und ergebnisoffene Diskussion über eine Redundanzoptimierung geführt werden.
- Verknüpfte Planung von Netzen: Die zukünftigen Übertragungs- und Verteilnetze für Strom, Gas und Wasserstoff sollen verknüpft geplant werden. Dabei gilt das Prinzip „kein Ausstieg vor dem Einstieg“, um Synergien zu nutzen und den Rückbau von Netzen vor möglichen Weiternutzungen zu verhindern.
- Überirdische und unterirdische Netze: Beim Netzausbau soll der Grundsatz „überirdisch wo möglich – unterirdisch wo nötig“ umgesetzt werden. Dies soll helfen, Kosten zu sparen und gleichzeitig den notwendigen Netzausbau effizient zu gestalten.
Darüber hinaus plädiert die Union für die Errichtung von Energiespeichern, um eine größere Energiesouveränität sicherzustellen und die Klimaschutzziele zu erreichen.