Hollfeld. Auch die Stadt Hollfeld hat mit der Bürokratie zu kämpfen. Bürgermeister Hartmut Stern (Bürgerforum) und einige Stadträte trafen sich mit der CSU-Bundestagsabgeordneten Silke Launert und dem CSU-Landtagsabgeordneten Franc Dierl, um diese über die Themen der Stadt zu informieren. Eines davon ist, dass Förderanträge sehr kompliziert sind und es zu viele Auflagen gibt. „Macht es da überhaupt Sinn, Förderungen in Anspruch zu nehmen?“ fragen sich deshalb die Vertreter der Stadt immer wieder und wünschen sich, dass Bundes- und Landesanträge einfacher und vereinheitlicht werden. Große Sorgen bereitet der Stadt auch die Kreisumlage, die derzeit bei 2,4 Millionen Euro liegt, aber vermutlich im nächsten Jahr auf 3 Millionen Euro steigen wird. Ein Problem ist auch die Stabilisierungshilfe, da freiwillige Leistungen, zum Beispiel für Musikschule und Freibad, gekürzt werden müssen. Zudem müsste das Schwimmbad saniert werden, was viel kosten wird. „Die Gemeindeverbindungsstraßen und Brücken müssen ebenfalls saniert werden“, zählte Stern auf und fragte dann, wer eigentlich den Wassercent zahlen solle. Franc Dierl antwortete, dass er kein Freund des Wassercents sei, dass der jedoch im Koalitionsvertrag festgehalten sei: „Er sollte aber nicht benutzt werden, um den Staatshaushalt zu sanieren.“ „Außerdem richtet der Bieber in der Region massiven Schaden an“, fügte Stern hinzu.
Silke Launert freute sich, denn es gab auch sehr viel Positives zu melden. Zum Bespiel wurde in Hollfeld eine neue Drogerie eröffnet. Außerdem besuchen 1.100 Kinder die Gesamtschule. Bis 2027 soll der Bau der neuen Grundschule beendet werden. Der Sanierungsbedarf für die Kläranlage und den Kanal beläuft sich auf etwa 6,7 Millionen Euro. Unklar ist dem Stadtrat die Höhe der Förderung durch RZWas. „Das Fördervolumen soll beibehalten werden. Die Antragstellung ändert sich etwas. Aber die Kommunen werden zufrieden sein“, antwortete Franc Dierl. Derzeit sind im Ärztehaus Hollfeld sechs Schulklassen untergebracht. „Die Arztgewinnung im Ärztehaus läuft schleppend“, informierte Stern. Noch seien Allgemeinarztplätze in Hollfeld frei. „Eventuell kommt ja jemand vom Medizincampus Oberfranken nach Hollfeld“, warf Silke Launert ein. Weiter erfuhr sie, dass der Glasfaserausbau eigenwirtschaftlich ausgebaut wird. Das läuft allerdings unkoordiniert. Zudem wurden die Abgeordneten informiert, dass für den Umbau der alten „Schlecker-Immobilie“ ein Wettbewerb geplant ist. Silke Launert wollte noch wissen, wie hoch sich der Gesamthaushalt beläuft und erfuhr, dass dieser über zehn Millionen Euro beträgt.