Aufseß. Bei einem weiteren Gemeindebesuch der Bundestagsabgeordneten Dr. Silke Launert in Aufseß konnte sie wertvolle Einblicke in die lokalen Herausforderungen aber auch Chancen gewinnen.
Zunächst besichtigte Launert gemeinsam mit 1. Bürgermeister Alexander Schrüfer, 2. Bürgermeister Ernst Rothenbach, 3. Bürgermeister Florian Stenglein und Gemeinderat Adalbert Söhnlein, den Brauereigasthof Rothenbach, einen zentralen Anlaufpunkt für Touristen und Wanderer in der Region. Ernst Rothenbach konnte einen umfassenden Einblick in das seit 1823 bestehenden Familienbetrieb geben. Ein Hauptproblem ist die Gewinnung von Arbeitskräften. Deshalb sei eine Änderung der Arbeitszeitenregelung dringend erforderlich. Rationalisierung und Automatisierung sind daher Strategien, mit denen Rothenbach sein Unternehmen in die Zukunft führen will. Vorgeführt wurde „Robbi“, ein Roboter, der das Personal entlastet und sogar fränkisch spricht. Einen Schwerpunkt bei dem anschließenden Gespräch bildeten die kommunalpolitischen Themen, wie der Gemeindehaushalt, Bauvorhaben, ansässige Unternehmen, sowie Herausforderungen der Gemeinde.
Als letzter Programmpunkt stand der Besuch von ADM Erich Ziegler. Die Firma kombiniert in einzigartiger Weise traditionelles Handwerk, moderne Technologie und Innovation im Bereich der Lebensmittelproduktion und Aromaherstellung. Seine Wurzeln hat das Unternehmen in der 1902 gegründeten Erich Ziegler GmbH. 2015 wurde das Unternehmen vom amerikanischen Großkonzern ADM übernommen, das Aromen und Geschmackstoffe herstellt, die in zahlreichen Lebensmitteln und Getränken zum Einsatz kommen. Der Standort Aufseß ist einer von 750 weltweit und spielt eine zentrale Rolle bei der Destillation und Verarbeitung von Zitrusfrüchten, wobei moderne Technologien zur Isolation einzelner Aromastoffe genutzt werden. Diese Bausteine werden dann zur Weiterverarbeitung an Kunden in Europa, Nordamerika und Asien geliefert. Besonders beeindruckt zeigte sich die Bundestagsabgeordnete während des Besuchs von den technologischen Verfahren und dem Einfluss des „oberfränkischen Know-how“ auf den Weltmarkt.
Besonders wichtig für die Region ist die Firma auch als ständig am Standort investierender Arbeitgeber für Chemielaboranten und Fachkräfte für Lebensmitteltechnologie mit großem Einzugsgebiet, das Bayreuth, Bamberg, Forchheim sowie Kulmbach einschließt. Jedoch wurde auch bei diesem Gespräch betont, dass es schwierig sei geeignete Bewerber zu gewinnen.