Flexiblere Arbeitszeiten: Union fordert Anpassungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Berlin. Der Trend ist deutlich erkennbar: Der Wunsch nach flexibleren Arbeitszeitmodellen hat erheblich zugenommen. Um diesem wachsenden gesellschaftlichen Bedürfnis Rechnung zu tragen, hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion Anfang Juni einen Antrag in den Deutschen Bundestag eingebracht, in welchem sie eine stärkere Flexibilisierung der Arbeitszeiten fordert. In ihrem Antrag stellen CDU und CSU fest, dass das aktuelle deutsche Arbeitszeitgesetz mit seiner Regelung des Acht-Stunden-Tages nicht mehr zeitgemäß ist und den Bedürfnissen vieler Beschäftigter und Unternehmen nicht gerecht wird. Dies betreffe insbesondere Familien mit kleinen Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen, die von flexibleren Arbeitszeiten erheblich profitieren könnten.

Die Union verweist darauf, dass einige europäische Länder wie Österreich, Dänemark, die Niederlande, Irland, Tschechien und Slowenien bereits die EU-Arbeitszeitrichtlinie nutzen würden, um flexible wöchentliche Arbeitszeiten einzuführen. Deutschland bleibe hinter diesen Möglichkeiten zurück, moniert die Fraktion.

Zwar habe die Ampel-Regierung im Koalitionsvertrag versprochen, bis Ende 2022 Regelungen für flexiblere Arbeitszeiten zu schaffen, sei jedoch bisher untätig geblieben. Die Union kritisiert diese Verzögerung und fordert nun konkrete Maßnahmen, darunter insbesondere die Einführung einer wöchentlichen statt einer täglichen Höchstarbeitszeit. Zugleich betont die Fraktion aber, dass die hohen deutschen Arbeitsschutzstandards und die wöchentliche Höchstarbeitszeit unverändert beibehalten werden sollen.

Mehr dazu unter: https://dserver.bundestag.de/btd/20/103/2010387.pdf