CDU/CSU: Berufliche Bildung muss gestärkt werden!

Berlin. Die Situation der beruflichen Bildung in Deutschland schaut derzeit alles andere als rosig aus: Seit Beginn der Corona-Pandemie hat die Zahl der Jugendlichen, die sich für eine berufliche Ausbildung entscheiden, deutlich abgenommen. Der Nationale Bildungsbericht 2022 verzeichnet einen Rückgang von sieben Prozent bei den Neuzugängen zwischen 2019 und 2021. Trotz einer leichten Zunahme im Jahr 2023 bleibt die Gesamtzahl der Ausbildungsverträge unter dem Niveau vor der Pandemie. Zudem ist die Zahl der Ausbildungsabbrüche alarmierend hoch: 2022 wurden 155.325 Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst, was einer Lösungsquote von 29,5 Prozent entspricht. Gleichzeitig stehen 630.000 Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren ohne Beschäftigung, Ausbildung oder Schulbesuch da.  Auch die Zahl der jungen Erwachsenen ohne formalen Berufsabschluss ist hoch: Jeder fünfte im Alter von 20 bis 34 Jahren verfügt über keinen formalen Berufsabschluss.

Diese Entwicklungen verdeutlichen die Notwendigkeit einer Reform der beruflichen Bildung, findet die Union und hat hierzu einen Maßnahmenkatalog in den Deutschen Bundestag eingebracht. CDU und CSU fordern insbesondere:

  1. eine nationale Qualitätsoffensive Berufsorientierung: Es sollte eine nationale Qualitätsoffensive Berufsorientierung initiiert werden, die in enger Abstimmung mit den relevanten Akteuren einen strukturierten und wirksamen Prozess der Berufsorientierung ab dem Grundschulalter aufsetzt. Digitale Angebote sollten gestärkt werden.
  2. Eine bessere Kooperation der Akteure: Die Kooperationen von allgemeinbildenden Schulen mit Unternehmen, Kammern und Arbeitsagenturen, Stiftungen und Hochschulen im Rahmen der Berufsorientierung oder beispielsweise auch der Ganztagsbetreuung sollte gefördert werden.
  3. die Steigerung der Attraktivität der beruflichen Bildung: Alle Ausbildungsordnungen sollen regelmäßig auf die Anforderungen der digitalen Arbeitswelt geprüft und angepasst werden. Bürokratische Hürden sollen abgebaut werden. Auf sogenannten Azubi-Campus sollen in maßgeblicher Abstimmung mit der lokalen Wirtschaft und in enger Zusammenarbeit der Kommunen, der überbetrieblichen Berufsbildungsstätten, der ansässigen allgemein- und berufsbildenden Schulen genauso wie der Betriebe und Kammern (außerschulische) Lern- und Lehrangebote sowie Wohn- und Freizeitmöglichkeiten geschaffen werden, die gemeinsam ein für die Wirtschaft in der jeweiligen Region angepasstes Spektrum an Ausbildungsberufen anbieten.
  4. die Stärkung der Gleichwertigkeit von beruflichen und akademischen Qualifikationen:                 Der Deutsche Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen (DQR) soll rechtlich verankert und die Gleichwertigkeit von beruflichen und akademischen Abschlüssen hervorgehoben werden. Eine bessere Anerkennung beruflicher Leistungen und eine stärkere Durchlässigkeit im Bildungssystem sollen geschaffen werden.

Mehr dazu unter: https://dserver.bundestag.de/btd/20/114/2011428.pdf