Berlin. Der Bundestag hat heute nach langer politischer Diskussion über die kontrollierte Legalisierung von Cannabis in Deutschland entschieden. Demnach wird Erwachsenen künftig im privaten Raum der Besitz von bis zu 50 Gramm Cannabis und im öffentlichen Raum von bis zu 25 Gramm für den Eigenkonsum erlaubt sein.
Das Gesetz soll gemäß der Begründung der Ampel-Koalition den verantwortungsvollen Umgang mit Cannabis erleichtern und damit den illegalen Markt eindämmen, um den Kinder- und Jugendschutz zu verbessern.
Alles andere als verantwortungsvoll sieht Bundestagsabgeordnete Dr. Silke Launert die Legalisierung. „Ich sehe absolut keinen Vorteil, den dieses Gesetz mit sich bringen soll.“ Im Gegenteil: Die Abgeordnete sieht die praktische Umsetzung äußerst kritisch. Die Einhaltung und Kontrolle sei untauglich für die Praxis, der Vollzugsaufwand immens und einen illegalen Markt werde es nichtsdestotrotz weiterhin geben. Die Möglichkeiten für Polizei und Staatsanwaltschaft würden durch das Gesetz zudem deutlich eingeschränkt, sodass zahlreiche illegale Drogengeschäfte sowie Hintermänner unentdeckt blieben. Überdies seien die künftigen Obergrenzen für den Besitz von Cannabis quasi eine Einladung für Dealer, ihr Drogengeschäft mehr oder weniger offen zu betreiben.
„Ich rechne außerdem damit, dass durch die Legalisierung noch mehr Jugendliche Cannabis konsumieren. Mit der Legalisierung wird das Zeichen gesetzt: „So gefährlich wird Cannabis schon nicht sein, wenn sein Konsum erlaubt ist.“ Die Folgen dieses Signals sind fatal. Denn gerade bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen kann der Konsum irreparable Schäden bei der Entwicklung des Gehirns verursachen.“ Cannabis beeinträchtige nicht nur Gedächtnis- und Lernleistungen sowie die Aufmerksamkeit, sondern könne bei vulnerablen Personen Psychosen auslösen. Anstatt Kinder und Jugendliche zu schützen, aufzuklären und präventiv vorzugehen, nehme die Regierung gesundheitliche Schäden sehenden Auges in Kauf.