Bayreuth. Dr. Abel begann seine Arbeit an der Klinik vor 19 Jahren. Er ist Klinikdirektor der Klinik für Orthopädie und Klinik für Querschnittgelähmte.
Die Klinik für Querschnittgelähmte verfügt über 78 Betten und fungiert als Zentrum zur Behandlung von Rückenmarkschäden (Querschnittzentrum) in Nordbayern.
Während des Besuchs in der Klinik Hohe Warte wurden verschiedene Diskussionen geführt. Unter anderem war die Herausforderung in Bezug auf die Personalsituation Thema. Ein besonderes Personalproblem ist der Mangel an Pflegekräften. Phasenweise waren bis zu 17 Stellen unbesetzt. Erfreulicherweise konnte hier deutlich Abhilfe geschaffen werden. Trotzdem stellt die angemessene Versorgung der Patienten eine Herausforderung dar.
Die Hohe Warte wurde vor dem zweiten Weltkrieg mit einem Schwerpunkt in der Geburtshilfe und Gynäkologie geplant, aufgrund des Krieges jedoch nie so genutzt. Nach einer Nutzung als Lazarett wurde die Klinik als erstes Deutsches Zentrum für Rückenmarksverletzte umgewandelt und ist nun eines der beiden Zentren in Bayern, die umfassende Versorgung von Rückenmarkverletzten anbieten. Dies bringt einen Bedarf an spezialisierten Pflegekräften mit sich.
Neben der Behindertenmedizin, die nach wie vor ein Schwerpunkt der Klinik ist, werden in der Klinik für Orthopädie alle Bereiche der modernen konservativen und operativen Orthopädie mit dem Fußzentrum, Endoprothetikzentrum, der Rheumatologie und der Schmerztagesklinik umfassend angeboten. Die Langzeitversorgung von Menschen mit Behinderung ist auch ambulant ein wichtiger Bereich.
Die Klinik für Neurologie ist ein weiterer Schwerpunkt der Hohen Warte, sowie die Urologie und Neurochirurgie. Auch hier besteht ein Mangel an Pflegekräften. Es wird geschätzt, dass in der Hohen Warte 2023 ein Umsatzverlust von 3-5 Millionen Euro aufgrund des Pflegemangels entstanden ist, insbesondere im Bereich der Spezialpflege für Rückenmarksverletzte. Erfolgreiche Absprachen zwischen Betriebsrat und Klinikleitung konnten Einkommensverbesserungen für diese spezialisierten Mitarbeiter sichern.
Dr. Abel ist überzeugt von der wirtschaftlichen Entwicklung der Klinik. Er war maßgeblich beteiligt an der Entscheidung für den Ausbau der Klinik und ist besonders stolz auf die Einrichtung des Therapiegebäudes, das auch ein Therapieschwimmbecken beinhaltet. Insbesondere Patienten mit Spastiken profitieren davon. Trotz aller Herausforderungen wird die Klinik Hohe Warte als Einrichtung mit großem Potenzial angesehen, und es wird diskutiert, wie sie verbessert und ausgebaut werden kann.
Danke an Dr. Abel für den gewinnbringenden Einblick, die sehr informative Führung durch die Klinik und vor allem die herzliche Begrüßung.