Impfhotline Bayreuth: Forderung nach einheitlichen Regelungen und Digitalisierung

Bayreuth. 15 Mitarbeiter, 1000 eingehende Anrufe pro Tag. Bei der Impf-Hotline im Landratsamt stand das Telefon über Monate so gut wie nie still. Die Ungeduld der Menschen ist im Laufe der Pandemie gewachsen. Bundestagsabgeordnete Dr. Silke Launert stattete Landrat Florian Wiedemann und den Mitarbeitern der Hotline im Mai einen Besuch ab, um über Anliegen und Probleme zu sprechen, mit denen das Team Tag für Tag zu tun hat, und sich über den Ablauf zu informieren.

Auch am Wochenende und an Feiertagen sind die Leiterin der Hotline, Christina Fehmel, und ihr Team da. Sie koordinieren Impftermine, suchen Nachrücker, um am Ende des Tages keine Impfdosis zu verschwenden, und beantworten Fragen der Bürgerinnen und Bürger. Launert lobte die Flexibilität und das Engagement, das die Mitarbeiter im Kampf gegen die Pandemie täglich beweisen.

Mit Sorge blickte das Team der Impf-Hotline auf den 7. Juni. Auf den Tag, an dem die Impfpriorisierung für alle Impfstoffe fallen sollte. Fehmel und Roland Thiem, der für die IT im Landratsamt zuständig ist, hätten sich diesbezüglich einen Fahrplan von der Politik gewünscht. Viele Bürgerinnen und Bürger, die bereits seit längerem für eine Impfung registriert sind, hätten Angst, nun keinen Termin zu bekommen und noch länger warten zu müssen. Rund 30.000 Impfwillige aus Stadt und Landkreis Bayreuth standen im Mai noch auf der Warteliste des Impfzentrums. Die besorgten Anrufe gingen alle bei den Mitarbeitern der Impf-Hotline ein.

Weitere Fragen, die Fehmel und ihr Team beschäftigten waren: Wie erfolgt der Nachweisen für diejenigen, die nur eine Impfung erhalten, weil sie bereits Corona positiv waren? Und was ist mit Genesenen, die nach sechs Monaten noch immer„Wir brauchen unbedingt Regelungen, wie wir vorgehen müssen“, sagte Fehmel.

Ein weiteres Problem, mit dem die Impf-Hotline täglich konfrontiert ist: Regelmäßig riefen Geimpfte an, die ihre Dokumentation über die Impfung verloren haben. Die Mitarbeiter wünschten sich, dass die Digitalisierung schneller voranginge. Rund ein laufender Kilometer aneinandergereihter Aktenordner mit Dokumenten staple sich im Keller des Landratsamtes laut Thiem bereits. Die verlorenen Dokumente heraus zu suchen, sei ein enormer Zeitaufwand für die 15 Mitarbeiter und kaum realisierbar. Ihr Appell an alle: mehr auf die wichtigen Papiere zu achten.

Launert sicherte den Mitarbeitern zu, die Probleme und Anliegen der Mitarbeiter an den entsprechenden Stellen in Berlin vorzutragen und bedankte sich für den Einsatz.