„Herausforderungen bei der Batterietechnik“: Forderung nach Technologieoffenheit und Wettbewerb

Bayreuth. Um die Energiewende zu schaffen, braucht es verschiedene Antriebssysteme und Lösungsansätze. Zwar ist die Batterie eine ökonomische und nachhaltige Antriebstechnik für Autos, für große Maschinen, den Flug- und Schiffverkehr derzeit allerdings noch nicht effizient. Um „Aktuelle Herausforderungen bei der Batterietechnik“ drehte sich eine Podiumsdiskussion des CSU-Kreisverbandes Bayreuth Stadt mit der Kreisvorsitzenden Dr. Silke Launert, Prof. Michael Danzer, Direktor des Bayerischen Zentrums für Batterietechnik (BayBatt) an der Uni Bayreuth, Universitätspräsident Prof. Stefan Leible und Markus Meiler, Leiter der Batterieentwicklung bei Webasto.

„Wir brauchen Technologieoffenheit und einen Wettbewerb von Batterietechnik, synthetischen Kraftstoffen und Wasserstoff“, sagte Launert. „Nicht für alle Anwendungen ist ein und dieselbe Technik auch die beste.“ Für den Lieferverkehr und Privatgebrauch sei die Batterietechnik dennoch eine gute Lösung, wenngleich es gerade bei der Gewinnung der Rohstoffe ökologische und ethische Probleme gebe, die es noch zu lösen gelte. Auch im Hinblick auf die Entsorgung der Batterien und der Ladeinfrastruktur.

Für Danzer hingegen war klar: „Das E-Auto wird sich als ökonomischstes Fahrzeug durchsetzen und ist zum Beispiel Autos mit Brennstoffzellenantrieb beim Wirkungsgrad deutlich überlegen.“ Auch wenn die Brennstoffzelle in Sachen Reichweite derzeit noch klare Vorteile habe, sei sie weniger effizient. Die Schnellladetechnik müsse noch verbessert werden, ein Argument gegen Batterietechnik sah Danzer in Sachen Reichweite jedoch nicht. Man müsse momentan eben noch mehr planen und sich umstellen. Dennoch sah auch er die angesprochenen Schwierigkeiten bei Kinderarbeit und Bandenkriminalität sowie im Lieferkettengesetz. Die chemische Industrie forsche bereits an alternativen Materialien, um die kritischen Ressourcen wie Kobalt und Nickel bei der Herstellung der Batterien zu reduzieren.

Launert habe in den vergangenen Jahren eine Bewusstseinsänderung wahrgenommen. Auch für die Union sei der Begriff Nachhaltigkeit kein neuer Gedanke, sondern ein ur-konservativer Wert. In der Energiewende sei er jedoch umso wichtiger und dringender geworden. Vom Bund habe es bereits mehrere große Programme gegeben, um Prozesse voranzutreiben.

Markus Meiler, Leiter der Batterieentwicklung beim Autozulieferer Webasto, sagte: „Unsere Stärken sind die freie Gesellschaft und die soziale Marktwirtschaft. Wettbewerb ist wichtig, um die richtigen Lösungen zu finden. Die kommen meist nicht von oben.“ Dennoch hätten politische Vorgaben bei wichtigen Entscheidungen auch Vorteile. Vor allem brauche es aber qualifiziertes Personal, Chemiker und Ingenieure, die mit ihrem Know-how nach Lösungen suchen.

„Wir müssen unsere Forschungsergebnisse schneller auf die Straße bringen“, sagte Prof. Leible. Dafür brauche es Spezialisten, die unter anderem im BayBatt ausgebildet werden. „Wir dürfen den anstehenden Wandel nicht als Gefahr, sondern als Chance begreifen.“