Austausch mit Wildtierhaltern: Wolf muss bejagt werden dürfen

Betzenstein. Ein Thema, das bewegt. Die jüngsten Wolfrisse in Betzenstein haben gezeigt, wie schwierig es ist, Artenschutz und landwirtschaftliche Interessen beim Diskurs um den Wolf in Einklang zu bringen. Nicht zu vergessen, die Sicherheit der Bevölkerung. Die Politik ist hier auf allen Ebenen gefordert – Bund, Land, Kreis und EU. Aus diesem Grund hat sich die Bundestagsabgeordnete Dr. Silke Launert auf Einladung des CSU-Kreisverbands Bayreuth-Land und der Kreistagsfraktion der CSU im Landkreis Bayreuth Ende März vor Ort im Gespräch mit den betroffenen Familien, Landwirten, der Europa-Abgeordneten Marlene Mortler, MdL Gudrun Brendel-Fischer, MdL Norbert Dünkel und Kreisrat Frank Dierl über das Thema ausgetauscht.

Am 3. März dieses Jahres rissen mindestens drei Wölfe 18 Tiere im Wildgehege der Familie Ertel in Illafeld. Nur wenige Tage zuvor töteten Wölfe mehrere Tiere der Familie Leißner, die ebenfalls ein Gehege im Veldensteiner Forst haben. Beide Familien waren bei dem Ortstermin dabei und schilderten die Ereignisse.

Die Landwirte und Weidetierhalter forderten mehr Hilfe von der Politik. Man fühle sich alleine gelassen und es sei nur eine Frage der Zeit, bis dem ersten Menschen etwas passiere. Zäune zum Schutz alleine reichen nicht und können den Wolf nicht von den Gehegen fernhalten – zudem seien die hohen Kosten für den Schutz eine Belastung.

Launert merkte an, dass der Wolf zunehmend zum Problem wird und über das Thema in den Medien nicht immer ausreichend neutral berichtet wird. Selbstverständlich sei der Wolf eine schützenswerte Art. Wo er jedoch Menschen und Nutztiere bedroht und sich zu stark vermehrt, müsse auch eine Entnahme möglich sein. Denn es gehe auch um die Existenz der betroffenen Weidetierhalter und die Sicherheit.

In diesem Punkt waren sich die Teilnehmer einig. „Wer die Weidetierhaltung stärken will, muss den Wolf schwächen“, sagte MdEP Marlene Mortler. Die Zunahme der Population überschreite Grenzen, die für die Landwirte nicht mehr vertragbar sei. Der Druck müsse erhöht werden und das Problem dürfe nicht von einer politischen Ebene auf die andere geschoben werden. Man müsse darüber reden, dass eine Entnahme möglich ist, sagte auch Brendel-Fischer.

Landtagsabgeordneter Norbert Dünkel, der auch im Ausschuss für Innere Sicherheit Mitglied ist, sagte, er wolle mit Brendel-Fischer eine Initiative vorantreiben und die Arbeitskreise Umwelt, Landwirtschaft und Innere Sicherheit an einen Tisch bringen, um über das Thema Entnahme zu sprechen. „Die Wölfe sind immer verschont worden, was dazu geführt hat, dass sie nun Grenzen überschreiten. Die Entnahme ist ein Mittel, um wieder für Ordnung zu sorgen.“